Hoher Mehrwert
für Wirtschaft und Gesellschaft
„Die Ungleichheiten nehmen weiter zu. Die Klimakrise eskaliert weiter. Der Verlust der biologischen Vielfalt beschleunigt sich. Die Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter sind nach wie vor enttäuschend.“ António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, äußerte sich in seinem Vorwort zu dem Ende Juni 2024 in New York präsentierten „Sustainable Development Goals Report 2024“ wenig begeistert über die zuletzt erreichten weltweiten Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit. Der jüngste Report der Vereinten Nationen mache deutlich, dass nur 17 Prozent der Ziele auf Kurs seien. Fast die Hälfte zeige nur minimale oder moderate Fortschritte, bei mehr als einem Drittel seien die Fortschritte ins Stocken geraten oder hätten sich sogar zurückentwickelt. Dringender denn je müsse man deshalb jetzt stärker und effektiver international zusammenarbeiten. „Wir dürfen unser Versprechen für 2030 nicht aufgeben, die Armut zu beenden, den Planeten zu schützen und niemanden zurückzulassen“, so António Guterres.
Dass es in diesen Punkten noch viel zu tun gibt, war auch der einhellige Tenor der ersten Hamburg Sustainability Conference Anfang Oktober 2024 mit rund 1.600 Teilnehmern aus circa 100 Staaten. Am Ende der Konferenz, bei der auch DEKRA Präsenz zeigte, standen 15 konkrete Vereinbarungen – so zum Beispiel für die nachhaltige Herstellung von Batterien, eine klimaneutrale Luft- und Schifffahrt sowie den Markthochlauf von grünem Wasserstoff. Eine neue Plattform soll außerdem nachhaltige Investitionen von Großanlegern wie Versicherungen und Fonds in Afrika, Asien und Lateinamerika erleichtern. Darüber hinaus haben das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Prinzipien für einen verantwortungsvollen Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Förderung nachhaltiger Entwicklung vorgestellt. Danach sollen die Menschen im „Globalen Süden“ gleichberechtigten Zugang zu digitalen Technologien erhalten und sie mitgestalten können.
Einklang von Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft
Tatsache ist: Die Forderung, so nachhaltig wie möglich zu denken und zu handeln, prägt mittlerweile nahezu jeden Bereich unseres Lebens. Das gilt für die Mobilität mit weniger Ausstoß von Schadstoffen und Lärm, den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien sowie ökologische Produktions- und Lieferprozesse ebenso wie für die Mitarbeiterqualifizierung und Chancengerechtigkeit oder den verantwortungsvollen und ressourcenschonenden Konsum, um nur einige ganz wenige Aspekte zu nennen.
Das breite Spektrum des Nachhaltigkeitsdreiecks von Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft spiegelt sich auch in den eingangs schon erwähnten SDGs der Vereinten Nationen wider. Die darin formulierten Zielvorgaben nehmen dabei nicht nur die Regierungen, sondern auch die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft in die Pflicht, ihre Anstrengungen für eine nachhaltigere Welt nochmals deutlich zu forcieren.
Dazu kommen viele weitere Initiativen und legislative Maßnahmen wie etwa der 2021 vom EU-Parlament verabschiedete „Green Deal“ unter anderem zur Förderung einer effizienteren Ressourcennutzung, um so bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Ein weiteres Beispiel ist die Ende Juli 2024 in der EU in Kraft getretene Corporate Sustainability Due Dilligence Directive, die Unternehmen dazu verpflichtet, bestimmte Sorgfaltspflichten umsetzen, um negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf die Menschenrechte und die Umwelt in ihren Lieferketten innerhalb und außerhalb Europas zu vermeiden.